Kann eine Stadt einen schöneren Beinamen tragen als “Stadt der Liebe”?! Kaum ein Ort dieser Welt steht so sehr für pulsierendes Leben wie Paris, kaum eine Metropole strahlt derart viel Romantik, Emotion und Glanz aus. Champs-Élysées, Notre-Dame, Sacré-Coeur, Eiffelturm, Louvre und der Triumphbogen – Paris ist ein einziges Postkartenmotiv. Und das perfekte Ziel für eine (romantische) Städtereise. Hier bekommt ihr die besten Tipps, welche Sehenswürdigkeiten ihr bei eurem Kurztrip nach Paris nicht auslassen solltet. Und auch für die, die den Eiffelturm schon erklommen, die Mona Lisa bestaunt und über die Champs-Élysées flaniert sind, haben wir ein paar besondere Insidertipps parat.
Sehenswürdigkeiten in Paris: die Top 5 für Eure Städtereise
1. Parc des Buttes Chaumont
“Butte” bedeutet etwa so viel wie “Anhöhe”. Warum, das werdet ihr merken, wenn ihr durch den hügeligen Parc des Buttes Chaumont im 19. Arrondissement flaniert. Denn gebaut wurde der Park als Kunstlandschaft auf das steile Gelände eines Steinbruchs. Sicher einer der originellsten Parks der Stadt. Wer Paris mit Kindern besucht, ist hier richtig: Heute lassen im Park viele Pariser Familien, junge Menschen und Hundebesitzer die Seele baumeln – und er ist als einer der besten Orte für ein ausgiebiges Picknick bekannt. Weitere Highlights im Buttes Chaumont: Eine Grotte mit Wasserfall sowie eine kleine Felseninsel, auf deren 20 Meter hoher Erhebung ein kleiner Tempel thront. Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf das Künstlerviertel Montmartre. Heute kaum vorstellbar: Am Ort des heutigen Parks befanden sich ab der Französischen Revolution eine Müllkippe.
2. Canal Saint-Martin
Während sich der motorisierte Verkehr frustriert in Paris’ Straßen staut, gleitet ihr bei einer kleinen Kreuzfahrt über den Canal Saint-Martin erhaben und ruhig dahin. Schnell lässt man sich von der Langsamkeit anstecken. Und stellt sich automatisch vor, wie Amélie Poulain in ihrer “fabelhaften Welt” hier irgendwo Steine im Kanal springen ließ. Die rund sechs Kilometer lange Strecke des Kanals könnt ihr bei eurer Städtereise nach Paris auch wunderbar zu Fuß erkunden, dabei die vielen kleinen Second-Hand-Shops entlang der Quai de Jemmapes entdecken – und zum Schluss mit einer Flasche Rotwein romantisch am Kanalufer Platz nehmen.
3. Grande Mosqée de Paris
Nach einem Spaziergang im Jardin des Plantes im 5. Arrondissement gelangt ihr durch den Südwestausgang des wunderschönen Botanischen Gartens zur Großen Pariser Moschee. Sie wurden nach dem Ersten Weltkrieg zu Ehren der 70.000 im Krieg gefallenen französischen Muslime erbaut. Feigenbäume, ein orientalisch verzierter Patio, der Duft von Couscous, arabischen Gebäck, Pfefferminztee und Wasserpfeifen: Der Besuch der Moschee wird bei eurem Paris-Kurztrip zu einer kleinen Mini-Exkursion in den Orient. Interessante historische Anekdote: Während der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg rettete der Rektor der Moschee mehreren Hundert Juden das Leben, indem er ihnen Papiere besorgte, die sie als Muslime auswiesen.
4. Le cimetière du Père-Lachaise
“Ein Friedhof? Was hat das mit dem romantischen, lebendigen Paris zu tun?” mag man sich fragen. Aber der Père-Lachaise ist nicht irgendein Friedhof. Und erst recht kein düsterer Ort. Er ist die erste als Parkfriedhof angelegte Begräbnisstelle der Welt und eignet sich bei eurer Städtereise wie kaum ein zweiter Ort für einen ausgedehnten Spaziergang. Gerade an sonnigen Tagen, wenn die Sonnenstrahlen die Baumwipfel kitzeln. Dichter und Denker, Komponisten und Rockstars liegen hier im 20. Arrondissement begraben – von Chopin über Oscar Wilde bis hin zu Jim Morrison. Am Grab des ehemaligen Doors-Sängers versammeln sich bis heute Fans und zollen ihm melancholisch singend Tribut – manchmal auch bei einer Flasche Whiskey. Tipp für den Besuch: Steigt besser an der Haltestelle “Gambetta” aus als bei “Père-Lachaise” selbst. So spaziert ihr entspannt von oben nach unten durch den Park.
5. Pariser Museen
Paris ist die Stadt der Museen. Rund 160 verteilen sich über das Stadtgebiet, alles zu sehen ist fast unmöglich. Allein im Louvre müsste man dafür 17 Kilometer zurücklegen. Hier eine Auswahl unserer Lieblingsmuseen:
- Rodin Museum: In einem früheren Hotel unweit des Eifelturms untergebracht. Beeindruckend ist vor allem der Garten mit seinen duftenden Rosensträuchern und schönem Skulpturenpark.
- Palais de Tokyo: Eines der größten Zentren für Zeitgenössische Kunst in Europa, dennoch nicht überfüllt. Wechselausstellungen mit zum Teil provozierenden und riesigen Installationen.
- Grand et Petit Palais: Wem das Louvre zu überlaufen ist, der wird sich vor allem im aufwendig restaurierten Petit Palais wohlfühlen. Hier wartet eine Dauerausstellung mit Kunstgegenständen und Gemälden aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
- Espace Dali: Am schönen Künstlerplatz Place du Tertre liegt das kleine Dali Museum, das 300 Exponate des katalanischen Surrealisten Salvador Dali zeigt. Lässt sich wunderbar mit einem Picknick auf Montmartre verbinden.
Tipp: Wer intensives Museen-Hopping betreiben möchte, für den kann sich der “Paris Museum Pass” für 2/4/6 Tage lohnen, bei dem man pauschal für 60 Museen und Sehenswürdigkeiten bezahlt (inklusive Versailles). Und: Viele Museen gewähren an jedem 1. Sonntag im Monat freien Eintritt.
Coole Szeneviertel in Paris
Paris besteht aus sogenannten “Arrondissements”, 20 numerierten Stadtbezirke, die sich ab dem ersten Arrondissement, dem historischen Stadtkern, spiralförmig im Uhrzeigersinn von innen nach außen schlängeln. Die Bewohner nennen Paris deshalb liebevoll “l’escargot de Paris“, die “Schnecke von Paris”. Unsere beiden Lieblingsviertel:
Marais
Das Marais war lange Zeit ein verlassenes Sumpfgebiet, bevor der Adel es im 17. Jahrhundert für sich entdeckte. Heute ist das Szeneviertel im 3. Arrondissement ein Mekka für Kunstliebhaber und Genießer: kleine Galerien, ausgefallene Vernissagen, witzige Bars und gemütliche Cafés findet man an jeder Ecke, genau wie zahlreiche Designer-Läden. Und, wie die Pariser sagen, die besten Falafeln der Stadt: Besonders im jüdische Viertel rund um die Rue des Rosiers stehen die Menschen Schlange und streiten, wer die leckerste Falafel anbietet. Einfach mal verschiedene Läden ausprobieren, denn mit Preisen ab fünf Euro sind die knusprig-krossen Kichererbsenbällchen für Pariser Verhältnisse ein echter Schnapper.
Beim Bummeln durch Marais solltet ihr unbedingt den Place des Vosges (ältester öffentlicher Platz in Paris) mit seinen herrlichen, historischen Gebäuden aus dem 16. Jahrhundert und den „Le Marche des Enfants Rouges“ („Markt der roten Kinder“; ältester Lebensmittelmarkt in Paris) besuchen. Hier erlebt ihr Paris wie in alten Filmen. Achtung: Sonntags ist Marais ziemlich überlaufen, da die Restaurants und Geschäfte auf der Rue des Rosiers aufgrund des jüdischen Sabbats freitags schon relativ früh schließen und samstags erst später wieder öffnen. Beste Besuchszeit ist also unter der Woche.
Montmartre
Spätestens seit dem Film „Die fabelhafte Welt der Amélie“ ist Montmartre kein Geheimtipp mehr. Und dennoch hat das weltberühmte Künstlerviertel im 18. Arrondissement nie an Charme eingebüßt. Schon Pablo Picasso und Vincent van Gogh wussten das Leben und die Atmosphäre hier zu schätzen. Die versteckten Weinberge, die kleinen engen Gässchen, die vielen romantischen Orte und gemütlichen Cafés – und nicht zuletzt der tolle Blick über ganz Paris machen Montmartre zum wahrscheinlich schönsten Hügel der Stadt.
Zum höchst gelegenen Viertel von Paris kommt ihr in nur 1,5 Minuten mit der Standseilbahn Funiculaire de Montmartre. Authentischer und schöner ist aber der Aufstieg über die steilen Treppen (237 Stufen). Wenn ihr angekommen seid, habt ihr euch eine genussvolle Verschnaufpause und den Ausblick redlich verdient.
In Montmartre findet ihr auch das Espace Dali und den Cimetière de Montmartre, der ist nach dem Père Lachaise und dem Cimetière Montparnasse im Süden der Stadt der drittgrößte Friedhof im Zentrum von Paris ist. Weitere Highlight: Das berühmte Moulin-Rouge-Cabaret, der Künstlerplatz Place du Tertre (ca. 200 Meter von der Basilika Sacré Coeur) und die “Mur des je t’aime” nähe des Place des Abbesses. Hier haben zwei Künstler versteckt in einem kleinen Park die Worte „Ich liebe Dich“ in fast 300 verschiedenen Sprachen festgehalten. Pflichtprogramm also, wenn eure Städtereise nach Paris ein romantischer Kurztrip ist.
Anfahrt zur Städtereise nach Paris
Paris mit seiner perfekten Lage im nördlichen Zentrum Frankreichs ist wie dafür geschaffen, es per Auto unkompliziert zu erreichen. Von Saarbrücken sind es zum Beispiel rund vier Stunden, von Frankfurt oder Düsseldorf je fünf bis sechs. Nicht vergessen, die Autobahngebühren „Péage“ zu bezahlen.
Von A nach B zu den Sehenswürdigkeiten in Paris
Wer bei seinem Wochenendtrip nach Paris möglichst viel von der Stadt und den Sehenswürdigkeiten sehen möchte, dem empfiehlt sich, ein Leihfahrrad zu mieten oder sogar zu laufen. Oder aber mit dem Bus zu fahren: Mit der Buslinie 73 kann man zum Beispiel einige Sehenswürdigkeiten bequem und günstig an sich vorbeiziehen lassen. Schneller geht es natürlich mit der Metro, dafür sieht man weniger.
Alle wesentlichen Sehenswürdigkeiten befinden sich in den Zonen 1–2. Einzelfahrscheine kosten knapp unter 2 €, günstiger wird es, wenn man 10er-Carnets kauft (10 Fahrscheine rund 14 €.) Mehr Infos unter: Parisinfo.com
Achtung im Straßenverkehr: Man sollte in Paris niemals erwarten, dass ein Auto für einen Fußgänger anhält. Hier gilt das Recht des Stärkeren mehr als ein Zebrastreifen.
Und sonst?
Essen
Wenn Montmartre, Marais und die Große Moschee die Top-Sehenswürdigkeiten sind, dann sind diese drei die Top-Essenswürdigkeiten:
- Croissant und Pain au Chocolat: der absolute Klassiker zum Frühstück. Süß und lecker.
- Gratinierte Zwiebelsuppe: nicht das feinste Pariser Gericht, aber sicher das authentischste.
- Baguette mit Tapenade (Olivenpaste): Perfekt einfach und damit einfach perfekt für ein typisches Pariser Picknick im Park.
A propos Picknick
Echte Pariser haben ein paar unausgesprochene Regeln für ihr Picknick:
- Jeder bringt ein paar Freunde mit. Je mehr, desto besser.
- Fertig-Sandwiches aus dem Supermarkt sind eine absolute Sünde.
- Alle kommen (zumindest ein wenig) zu spät und niemand stört sich daran.
Terrasses
Es symbolisiert das Leben in Paris wie kaum eine zweite Sache: Einfach bei einem Kaffee, Wein oder Bier draußen vor einem der unzähligen Straßencafés zu sitzen und das Leben der Stadt an sich vorbeiziehen zu lassen. Es ist eine besondere Kunst der Pariser, durch den Trubel außerhalb der „Terrasses“, wie sie diese Orte nennen, selbst Ruhe und Entspannung zu gewinnen – und bei dieser Tätigkeit bewusst untätig zu sein. Probiert es einmal selbst.
BlaBlaCar wünscht Euch viel Spaß in Paris!