Macht Euch auf eurer Städtereise nach Moskau auf zwei Dinge gefasst: Superlative und Kontraste. Mit seinen zwölf Millionen Einwohnern leben hier so viele Menschen wie in der Schweiz und Irland zusammen. Moskau gehört weltweit zu den Städten mit den meisten Milliardären, an vielen Orten der Stadt seht den Rubeln rollen und den Wodka fließen. Wenig überraschend werden hier weltweit die meisten Mercedes-Benz verkauft – welche Sehenswürdigkeiten Moskau bieten kann, lest Ihr hier.
Aber: Erwartet nicht, dass ihr ausschließlich glamouröse VIPs in Highheels und protzige Autos zu Gesicht bekommt. Genauso konfrontiert euch Moskau mit dem einfachen, ehrlichen und zum Teil armen Gesicht Russlands. Cocktail im Ritz-Carlton für 25 Euro oder Supermarkt-Wodka für 2 Euro – ihr habt die Wahl. Moskau hat viele Facetten, Moskau überrascht und schockiert – Moskau verführt. Und so lohnt sich der Städtetrip nach Moskau nicht nur wegen der zahlreichen, imposanten Sehenswürdigkeiten. Er lohnt sich auch, weil ihr hier in eine der spannendsten Städte der Welt eintauchen könnt. Vielleicht nicht ganz so schnell und locker-leicht wie anderswo, aber dafür umso intensiver.
Sehenswürdigkeiten in Moskau: die Top 3 für eure Städtereise
1. Sightseeing kompakt: der Rote Platz
Der Rote Platz ist nicht nur der bekannteste Platz Moskaus, er ist auch einer der berühmtesten Orte der Welt. Sein Umfeld ist ein Konglomerat der Moskauer Sehenswürdigkeiten: der mächtige Komplex des Kreml, mit seinen vier Palästen und genauso vielen Kathedralen als imposanter Präsidentenwohnsitz, das Lenin-Mausoleum, in dem zwischen 1953 und 1961 auch Stalin aufgebahrt war, die Basilius-Kathedrale, mit ihren neun Zwiebeltürmen wohl das bekannteste Symbol Russlands – oder das ältesteste Kaufhaus des Landes, das GUM. Fast alle Postkartenmotive Moskaus findet ihr hier in Fußdistanz. Wenn ihr die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Moskau also gerne auf einen Schlag sehen möchtet, besucht auf eurem Wochenendtrip auf jeden Fall den Roten Platz. Und sonst natürlich auch.
2. Buchstaben-Bingo oder: VDNKh
VDNKh – hinter diesem etwas kryptischen Namen verbirgt sich eine kaum eingängigere deutsche Bezeichnung: “Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft”. Aber lasst euch von den sperrigen Namen nicht abschrecken, denn der Besuch wird euch viel Spaß bereiten. Wenn ihr das weitläufige Gelände des VDNKh durch die respekteinflößenden Marmortore betretet, fühlt es sich an, als wärt ihr in einer anderen Welt angekommen – einer alten Sowjet-Welt: Weltraumraketen, Lenin-Statuen, der pompöse Springbrunnen der Völkerfreundschaft, und vor allem unzählige Pavillons, die die früheren Republiken der UDSSR repräsentieren und jeweils eigene Ausstellungen beherbergen. Das VDNKh ist eine Art Dauer-Expo. Russland zeigt, was man hat(te) – und das ist nicht wenig.
Für Kinder gibt es dazu einen Vergnügungspark mit Achterbahn und dem mit 70 Metern ehemals größten Riesenrad der Welt (mittlerweile hat London Moskau den Rang mit dem London Eye abgelaufen). Im VDNKh könnt ihr Stunden verbringen, euch Räder oder Rollschuhe leihen, im Winter die Eislaufbahn mit ihren 60.000 Quadratmetern Fläche nutzen oder das neueste Highlight ausprobieren: Sky Adventure City, ein Seil-Parkour zum Klettern in 15 Metern Höhe. Keine Sorge: alles TÜV-geprüft – sicher ist sicher.
3. Eine Metro-System als Museum
Andernorts ist man froh, wenn einen die U-Bahn möglichst schnell wieder ausspuckt und man sich endlich den Sehenswürdigkeiten der Stadt widmen kann. Anders in Moskau: Hier ist die Metro eine Sehenswürdigkeit für sich. Man hat förmlich das Gefühl, in einem unterirdischen Museum gelandet zu sein. Ein Palast fürs Volk. Jede Station ist ein eigenes Meisterwerk: zum Beispiel die Station Komsomolskaya mit ihren majestätischen Kronleuchtern, die futuristische Mayakovskaya, oder Kievskaya, wo uns fröhliche Ukrainer und ein goldener Himmel anlächeln. Statuen, Mosaike, Wände und Decken aus Bronze – die Moskauer Metro ist das wohl größte Museum der Welt.
So leicht es fällt, sich für das Kunstwerk Metro zu begeistern, so schwer ist es, sich zurechtzufinden. Alle Schilder sind in Kyrillisch, die Stationen haben meist keine offensichtliche Bezeichnung. Plant die Route also am besten vorher online, installiert die Metro-App (nur Apple) oder lasst euch von Einheimischen helfen. Außerdem hilfreich: Achtet darauf, ob eine weibliche oder eine männliche Stimme die nächste Station ansagt. Frauenstimme bedeutet, ihr fahrt aus der Stadt heraus oder gegen den Uhrzeigersinn, bei einer männlichen fahrt ihr stadteinwärts oder im Uhrzeigersinn. Clevere Idee.
Szeneviertel in Moskau: der Arbat
Ein typisches, hipstereskes Szeneviertel, wie es in Berlin, London oder Barcelona zum urbanen Stamminventar gehört, sucht ihr in Moskau vergeblich. Alles ist deutlich mehr über die Stadt verstreut. Am bekanntesten und beliebtesten ist jedoch sicher die Gegend um die Straße Arbat und das gleichnamige Viertel im historischen Zentrum Moskaus. Auf der rund einen Kilometer langen der Flaniermeile findet ihr inmitten der geschichtsträchtigen Bauten tagsüber Straßenmusiker, kleine Kunstläden und nette Cafés. Am Abend lohnt es sich, auch mal ein Abstecher in die kleinen Seitengassen zu wagen. Dort könnt ihr in unzähligen Restaurants erst die russische Küche, dann in den Bars die russischen Drinks testen.
Anfahrt zur Städtereise nach Moskau
Wir würden euch gerne empfehlen, via BlaBlaCar mit dem Auto nach Moskau zu reisen. Allerdings solltet ihr dann möglichst mit der Einstellung “der Weg ist das Ziel” starten – und auf jeden Fall ein Übernachtung auf dem Weg einplanen: Denn für die rund 1800 km ab Berlin braucht ihr je nach Verkehrslage und Wartezeit an den Grenzen gut 20–30 Stunden, ab München (2300 km) circa 30–40 Stunden.
Um mit dem Zug nach Moskau zu kommen stehen euch mehrere Verbindungen zur Verfügung, z. B. ab Berlin, Wien, Budapest, Prag, Warschau, Sofia oder Bukarest. Vielleicht seid ihr ja gerade dort und könnt es mit einer Städtereise nach Moskau verbinden.
Oder doch lieber dem Flugzeug nach Moskau? Fürs Klima ist dieses Mittel der Anreise natürlich nicht so schonend wie BlaBlaCar :-) Aber ok, weniger als drei Stunden Flugzeit gegenüber 1–2 Tagen mit dem Auto oder Zug – da überlegt man natürlich schon. Wenn ihr fliegt, wird euer Flugziel wahrscheinlich einer der drei Flughäfen in der Umgebung sein: Moskau-Domodedowo (DME), Moskau-Scheremetjewo (SVO) oder Moskau-Wnukowo (VKO). Alle drei liegen im Umkreis von 40 km um Moskau herum, so dass ihr in rund 30–40 Minuten mit öffentlichen Verkehrsmitteln in der Stadt seid.
Von A nach B: zu den Sehenswürdigkeiten in Moskau
In Moskau mit dem Auto fahren? Nicht wirklich ein Vergnügen: Monströse Staus sind an der Tagesordnung. Moskau zu Fuß oder mit dem Rad? Auch schwierig, die Distanzen sind einfach zu riesig. Also lautet unsere klare Empfehlung: Schnappt euch ein Tages- oder 10er-Ticket für die Metro. Das ist sehr günstig und ihr entdeckt gleichzeitig eine der Top-Sehenswürdigkeiten Moskaus (s. o.).
Und sonst?
Ganz wichtig: das Visum
Ein großer Unterschied zu den Städtereisen, die wir euch sonst empfehlen, z. B. nach Paris, Wien oder Lissabon, ist: ohne Visum heißt es für euch “Du kommst hier net rein!”. Jeder, der nach Russland einreist, muss sich vorab ein Visum besorgen, bei der Einreise selbst ist das nicht mehr möglich. Die schnellste und einfachste Variante für eine Städtereise nach Moskau ist das Touristenvisum. Es kostet für EU-Bürger 35 Euro (70 Euro bei Bearbeitung innerhalb von drei Tagen). Im Internet tummeln sich dutzende Anbieter, die euch das Beantragen des Visums gegen Aufpreis abnehmen, wir empfehlen euch aber, es direkt über die russische Botschaft oder eines der zugehörigen Visa-Zentren zu beziehen. Dort bekommt ihr auch alle aktuellen Informationen, denn die Bestimmungen können sich je nach politischer Lage ändern.
Die Sache mit dem Lachen
Wenn ihr schon einmal bei den humorvollen Briten, den lebensfrohen Australiern oder den immer gut gelaunten Thais Urlaub gemacht habt, werdet ihr bei eurem ersten Russlandbesuch denken: “Welche Laus ist denn denen über die Leber gelaufen?!” Russland belegt regelmäßig Spitzenplätze bei Rankings der unfreundlichsten Ländern. Aber wie so oft im Leben: Man sollte dem ersten Eindruck nicht immer trauen. Denn in Russland gilt man nicht als unfreundlich, nur weil man mit versteinerter Miene durch die Gegend läuft – und genauso wenig wollen die Einwohner Moskaus mit einem Dauerstirnrunzeln Griesgrämigkeit oder Unfreundlichkeit vermittelt. Das merkt man, wenn man Russen um Hilfe bittet, z. B. nach dem Weg fragt. Dann sind sie – wie fast überall auf der Welt – meist sehr nett und hilfsbereit. Russen gelten, wenn das Eis einmal gebrochen ist, sogar als ausgesprochen gesellige Menschen.
Zum Schluss: 5 Fun Facts für die Moskau-Städtereise
- Die erste McDonald’s-Filiale in Moskau eröffnete am 31. Januar 1990 am Puschkin-Platz. Die Schlange zum Einlass war mehrere Kilometer lang.
- Der Kreml wurde nicht von russischen, sondern von italienischen Architekten erbaut. Großfürst Iwan III. hatte sie dafür extra nach Moskau geholt.
- Die Züge der Metro kommen häufiger als irgendwo anders auf der Welt: zur Rush-Hour fast minütlich.
- Moskau ist nach dem Fluss “Moskwa” benannt. Es existieren verschieden Theorien, woher dieser Name kommt: Eine besagt, dass der Name vom slawischen Wort “mosk” (=feucht) abgeleitet ist, da Moskau auf einem Sumpfgebiet gebaut wurde.
- Und nochmal unser Liebling, die Moskauer Metro: Mit über neun Millionen Fahrgästen fahren hier täglich so viele Menschen U-Bahn wie in New York und London zusammen.
BlaBlaCar wünscht euch viel Spaß bei eurer Städtereise nach Moskau!