1. Erzähle uns von Deinem Sport!
Sledge-Eishockey ist der ideale Sport für Menschen mit Behinderung der unteren Extremitäten, also niedrige Querschnittslähmungen oder Beinamputationen. Der Sport ist vom Eishockey abgeleitet und verwendet fast das gleiche Regelwerk. Nur die Spieldauer ist von 3×20 auf 3x 15 Minuten verkürzt und es gibt ein paar andere Regeln welches Strafen angeht. Als Fortbewegung benutzen wir maßgeschneiderte kleine Schnitten, welche unter dem körperschwerpunkt 2 Eishockey-Kufen im Abstand von 0,5-4cm haben. Zur Fortbewegung haben wir 2 Eishockey-Schläger, welche an einem Ende die Kellen zum führen, passen und schießen des Pucks haben sowie am anderen Ende Metallspikes haben. Mit diesem Metallspikes hacken wir uns in das Eis und bewegen uns analog wie Skilangläufer vorwärts. Die Spieler erreichen auf ihren Schlitten geschwindigkeiten bis zu 20 km/h und der Puck erreicht bei einem Schlagschuss maximal 130km/h. Deswegen und auch wegen der Härte des Sports sind Helm- und Schutzausrüstung Vorschrift.
Ich selber habe 2008 meine Beine nach einem Unfall verloren. Ich bin zu einem Zug gerannt, wollte ihn erreichen. Kurz vor dem Zug bin ich jedoch ausgerutscht und unter ihn geraten, just im Moment als er losfahren wollte. Dabei hat er mich erfasst. Mit Blablacar wäre das wohl nicht passiert. ;) 2010 habe ich dann mit Sledge-Eishockey angefangen und es zeigte sich, dass ich ein Naturtalent für diesen Sport habe. 2012 folgte dann die Berufung in die Nationalmannschaft und ich durfte mit dieser an 3 Weltmeisterschaften (in Serbien, Japan, USA) und einem paralympischen Qualifikationsturnier in Italien teilnehmen, bei dem wir leider die Teilnahme für Sochi 2014 verpassten. Das nächste Ziel ist die Weltmeisterschaft in Südkorea 2017, bei welcher wir uns für die paralympischen Winterspiele 2018 qualifizieren können.
Auf Clubebene bin ich in 2 Mannschaften aktiv, in meinem Heimteam, den Cardinals vom Eissportclub Dresden in der Bundesliga, sowie bei dem tschechischen Team SHK Pardubice in der tschechischen Sledgehockeyliga. Dadurch bin ich während der Eishockeysaison zwischen September und April beinahe jedes Wochenende für meinen Sport unterwegs.
2. Wie bist Du zu BlaBlaCar gekommen?
Ich wollte vor ein paar Jahren Freunde in Potsdam besuchen. Mit dem Zug wäre ich über 4h unterwegs gewesen, mit dem Auto als Mitfahrer nur 2h. Richtig häufig benutze ich Blablarcar seitdem ich selber ein Auto besitze und die leeren Sitzplätze auf meinen Fahrten auffülle.
3. Was magst Du an BlaBlaCar?
Was Blablacar unter anderen Mitfahrbörsen hervorhebt ist die Planungssicherheit für die Fahrer durch die verbindliche Buchung. Bei kurzfristigen Absagen bekomme ich trotzdem noch einen Teil des Geldes. Die Bewertungen/Community sind ein nettes Gimmick, da sieht man ob die Leute zuverlässig sind.
Fotos: Jaroslav Kvapil, Manfred Thomas.