Prada und Gucci. Versace und Armani. Dolce & Gabbana. Jede einzelne dieser weltberühmten Luxus-Modemarken hat ihren Sitz in – dreimal dürft ihr raten – Mailand. Damit ist Milano nicht nur die Hauptstadt Italiens, sondern gleichzeitig auch die Modehauptstadt der Welt. Trotz aller Bekanntheit steht die 1,3-Millionen-Einwohner-Metropole im touristischen Vergleich immer etwas im Schatten der Besucher-Magneten Rom und Venedig. Warum sich eine Städtereise nach Mailand aber auf jeden Fall lohnt und welche Sehenswürdigkeiten in Mailand ihr euch bei eurem Kurztrip nach Norditalien anschauen solltet, erfahrt ihr in unserem BlaBlaCar-Mini-Reiseführer.
Sehenswürdigkeiten in Mailand: Top 3 für eure Städtereise
1. Der Mailänder Dom – aber von oben
Klar, der Duomo di Santa Maria Nascente, wie die drittgrößte Kathedrale der Welt mit vollem Namen heißt, ist das Wahrzeichen der Stadt – und damit eine der Sehenswürdigkeiten in Mailand, um die ihr bei eurer Städtereise nicht herumkommt. Schon von außen wirkt die 157 Meter lange Kirche majestätisch, und auch das Innere ist absolut sehenswert – besonders, wenn das Sonnenlicht durch die farbigen Glasfenster spektakulär ins Innere flutet. Das wahre Highlight ist aber ist die Dachterrasse: Nachdem ihr per Fahrstuhl oder, wenn ihr sportlich seid, zu Fuß die Dächer des Doms erklommen habt, merkt ihr, dass nicht nur der Aufstieg atemberaubend ist – sondern auch das, was euch oben erwartet: eine phänomenale Sicht über Mailand und das Umland. Zwischen mehreren Tausend Statuen hindurch (jede einzelne ein Unikat) blickt ihr bei klarem Wetter bis zu den Alpen im Norden oder bis zum 300 Kilometer entfernten Moviso an der französischen Grenze im Südwesten. Einige Besucher verbringen hier oben Stunden. Ein Tipp: Für den Dom und die Dachterrassen benötigt ihr ein Ticket, für das ihr am Hauptschalter oft lange anstehen müsst. Was viele nicht wissen: Die Tickets werden an mehreren Standorten verkauft, unter anderem an der Rückseite des Doms. Hier geht es meist wesentlich schneller.
2. Die schönste Einkaufspassage der Welt?
Ihr kennt sie: austauschbare amerikanisierte Shopping-Malls samt Modeketten von der Stange. Wenn ihr aber einmal in der Galleria Vittorio Emanuele II eure Einkaufstüten gefüllt habt, wird das Erlebnis nicht mehr dasselbe sein. Allein der Name versprüht Glanz und Gloria. Und selbst wenn euer Budget nur für eine Shopping-Tour auf Sparflamme ausreicht (bei dem Preisniveau für Otto-Normal-Einkäufer leider nicht unwahrscheinlich), so ist der Besuch der Viktor-Emanuel-Galerie allein wegen der optischen Reize ein Pflichtpunkt auf eurer Städtereise nach Mailand: wunderschöne Mosaikböden, Wände voller Stuck und eine perfekte Mischung aus modernen Designerläden und traditionellen Geschäften – hier kommt jeder ins Staunen, nicht nur wegen der Preise und der schönen Menschen. Die Viktor-Emanuel-Galerie ist eine der ältesten und sicher auch eine der schönsten, wenn nicht die schönste Einkaufspassage der Welt.
3. Das Herz des Calcio
Es gibt neben der Liebe wohl kaum eine Sache, für die die als leidenschaftlich bekannten Italiener so sehr brennen wie für ihren “Calcio”, den Fußball. Live erleben könnte ihr die Tifosi im Giuseppe-Meazza-Stadion, das zu den berühmtesten Fußballtempeln der Welt gehört. Ihr findet es im Mailänder Stadtteil San Siro, unter dessen Namen es ebenso bekannt ist. Die beiden Stadtrivalen, der AC Mailand und Inter Mailand, teilen sich das mit über 80.000 Zuschauern größte Stadion Italiens und tragen hier im Wechsel ihre Heimspiele aus. Besitzer des AC Mailand ist übrigens der skandalträchtige ehemalige Ministerpräsident Silvio Berlusconi.
Tickets für die Spiele bekommt ihr an verschiedenen Vorverkaufsstellen in der Stadt (mehr Infos unter stadiumguide.com/sansiro) oder online auf den Websiten des AC Milan und Inter. Ausverkauft sind meist die Spiele gegen Juventus Turin und natürlich das Stadtderby, das “Derby della Madonnina” genannt wird – in Anlehnung an die vergoldete Madonnenstatue der Jungfrau Maria auf der Spitze des Mailänder Doms. Und sollte während eurer Städtereise nach Mailand gerade leider kein Spiel stattfinden, könnt ihr das San Siro natürlich auch bei einer Stadion-Tour kennenlernen.
Das schönste Viertel in Mailand: Brera
Brera ist das historische Künstlerviertel Mailands. Und wie so oft: Künstlerviertel sind die außergewöhnlichsten, buntesten und damit sehenswertesten Viertel einer Stadt. Eine Sehenswürdigkeit für sich. Auch hier. Trotz seiner unbestrittenen Attraktivität und seines individuellen Charmes ist Mailands schönster Stadtteil noch nicht komplett von Touristen überlaufen. Deshalb sagen die Einheimischen: Wer die echte Schönheit Mailands erleben möchte, der muss nach Brera kommen. Hier könnt ihr stundenlang durch die teils engen Gassen flanieren, in kleinen Boutiquen stöbern und im Anschluss in den gemütlichen Cafés, Restaurants und Tavernen mit den Milanesen einen Aperitivo schlürfen. Echte Hingucker außerdem: die schön gestalteten Häuserfassaden sowie die teils gut versteckten Innenhöfe, in die sich ein kurzer Abstecher immer lohnt.
Anfahrt zur Städtereise nach Mailand
Mailand liegt in der norditalienischen Region Lombardei und ist sowohl mit dem Auto, dem Zug als auch dem Flugzeug sehr gut zu erreichen. Wenn ihr mit dem Auto nach Mailand reist, werdet ihr entweder durch Österreich oder durch die Schweiz fahren. Die Schweizer Grenze liegt sogar nur 50 km entfernt. Achtung: Für die Nutzung der Autobahnen wird jeweils ein Mautgebühr fällig. Hier die ungefähre Distanz und Fahrzeit aus verschiedenen deutschen Städten:
- Freiburg: 400 km / 4,5 Stunden
- München: 500 km / 6 Stunden
- Frankfurt: 670 km / 7,5 Stunden
- Köln: 830 km / 9 Stunden
- Hamburg: 1100 km / 11 Stunden
- Berlin: 1100 km / 11 Stunden
Wenn ihr mit dem Zug nach Mailand reist, kommt ihr aller Wahrscheinlichkeit nach am Hauptbahnhof Mailands, der Stazione di Milano Centrale, an. Er ist einer der wichtigsten Bahnhöfe Europas, zugleich als klassischer Kopfbahnhof und wegen gelegentlicher Kunstausstellungen sehr sehenswert. Von hier kommt ihr problemlos in alle Himmelsrichtungen weiter.
Rund um Mailand gibt es drei Passagierflughäfen, an denen ihr landen werdet, wenn ihr euch entscheidet, mit dem Flugzeug nach Mailand zu reisen.
Der Flughafen Malpensa ist der größte und liegt etwa 45 km nordwestlich Mailands. Mit dem Shuttlebus braucht ihr rund 50 Minuten (ca. 10 Euro), um die Stadt zu fahren. Der kleine Stadtflughafen Linate liegt sogar nur sieben Kilometer außerhalb der Stadt, hier landen aber aber deutlich weniger Flieger (u. a. aus Berlin oder Frankfurt). Von hier seid ihr mit dem normalen Stadtbus schnell in der Stadt (1,50 Euro; Tickets vorher am Automaten oder im Tabakladen kaufen). Viele Billigflieger wiederum steuern den Flughafen Bergamo an. Von hier fahrt ihr per Shuttlebus in die City (ca. 10 Euro; 1 Stunde). Oder ihr nehmt den normalen Bus zum Bahnhof Bergamo und von dort die Bahn ins Zentrum (ca. 5 Euro; 1 Stunde). Eine Taxifahrt (ca. 70 Euro) lohnt sich bei rund 45 Minuten Fahrzeit kaum, wenn es euch vor allem darum geht, Zeit zu sparen.
Von A nach B: zu den Sehenswürdigkeiten in Mailand
Der Autoverkehr in Mailand gleicht oft einem einzigen großen Chaos und ist nicht mit dem in deutschen Städten zu vergleichen. Deshalb empfiehlt es sich, im Stadtgebiet auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen. Das Netz ist mit vier Metro- und 12 Straßenbahnlinien sowie Bussen sehr gut ausgebaut, dazu ziemlich günstig: Ein Tagesticket kostet nur 4,50 Euro. Es lohnt sich bei einem Einzelpreis pro Ticket von 1,50 Euro also schnell.
Eine wunderbare Möglichkeit, die Sehenswürdigkeiten in Mailands während eurer Städtereise zu erkunden, ist es, sich ein Fahrrad auszuleihen. Die Stadt ist flach, es gibt immer mehr Fahrradwege und über das Leihsystem BikeMi ist es einfach und günstig, sich ein Rad auszuleihen. Leihstationen findet ihr über die ganze Stadt verteilt. Pro Tag kostet ein Rad 4,50 Euro, pro Woche 9 Euro. Die ersten 30 Minuten jeder Fahrt sind immer kostenfrei, danach zahlt ihr pro halbe Stunde 50 Cent (max. 2 Stunden am Stück). Also: Stellt die Räder am besten immer wieder zurück, bevor ihr an einer der Mailänder Sehenswürdigkeiten Halt macht. Es stehen auch minimal teurere Elektroräder zur Verfügung. Und wenn ihr euch auf die Sehenswürdigkeiten im Zentrum beschränkt, könnt ihr Mailand auch problemlos zu Fuß erkunden.
Und sonst?
Die Seen in der Umgebung
Mailand ist wunderbar, aber manchmal auch trubelig. Wenn ihr euch nach ein wenig Entspannung und Natur sehnt, empfiehlt sich unbedingt ein Kurztrip an einen der herrlichen Seen, mit deren Nähe Mailand gesegnet ist. Der größte ist der Gardasee (140 km von Mailand), wunderschön eingebettet in eine wilde Berglandschaft. Im Süden des Sees, beim kleinen Städtchen Sirmione, könnt ihr in kristallklarem Wasser schwimmen. Die Städte im Norden stehen eher für Outdoor-Fun.
Näher liegt der Comer See (60 km), der bei Spaziergängen die schönsten Aussichten verspricht, die man sich vorstellen kann. Dazu unzählige kleine Dörfer, in denen man das Gefühl hat, hier habe sich seit dem 15. Jahrhundert nicht viel an der relaxten Atmosphäre verändert. Nicht umsonst zieht der Comer See viele Stars in ihren Bann: Unter anderem besitzen Madonna, Brad Pitt oder George Clooney hier eine Ferienresidenz.
Last but not least der Lago Maggiore (65 km). Er liegt zu 80 % in Italien, zu 20 % in der Schweiz. Ein Highlight sind die Borromäischen Inseln, ein märchenhaftes Mini-Archipel mit Gärten und Palästen – mitten auf dem See. Auf den insgesamt fünf Inseln leben nur rund 100 Bewohner.
Blogs über Mailand
Wenn ihr noch tiefer in die Vorbereitung auf eure Mailand-Städtereise einsteigen möchtet, könnt ihr auf einem der zahlreichen Blogs vorbeischauen, die sich Mailands Sehenswürdigkeiten und dem Leben in der Stadt widmen: z. B. Alternative Milan, Discover Milano, U in Milan oder Milan Transfer.
Die Mailänder Küche
Anders als es wir Deutschen womöglich erwarten, besteht die Mailänder Speisekarte nicht nur aus Pizza und Pasta. Auf vielen Menüs der Stadt sucht ihr sie sogar vergeblich. Typisch für die Mailänder Küche sind vielmehr: Risotto alla Milanese (cremiger, gelber Safranreis), Ossobuco alla milanese (geschmorte Kalbshaxe) oder Cotoletta alla Milanese (schnitzelartiges Kotelett aus Kalbfleisch). Alle drei einfach “delizioso” (lecker)!
Zum Schluss: 5 Fun Facts für die Mailand-Städtereise
- Giuseppe Verdi, Italiens wohl berühmtester Komponist, wurde 1832 vom Mailänder Konservatorium abgelehnt – es mangele an musikalischem Talent. Heute ist die größte Musikhochschule des Landes nach ihm benannt („Conservatorio Giuseppe Verdi“).
- Als die Reiterstatue von Vittorio Emanuele II. in der Mitte des Domplatzes 2012 renoviert werden sollte, entdeckte man einen unterirdischen Geheimgang und sieben Geheimkammern. Dadurch reduzierten sich die Restaurierungskosten um gut zwei Drittel.
- Das Teatro alla Scala ist mit Platz für rund 2.000 Zuschauer eines der berühmtesten und größten Opernhäuser der Welt. Für italienische Verhältnisse kurios: Die Aufführungen beginnen hier pünktlich zur vollen Stunde. Früher stellten die Zuschauer sogar ihre Uhren nach dem Beginn der Oper.
- Die Fassade des Mailänder Doms zieren 195 Gargoyles, etwas grotesk wirkende kleine Wasserspeier. Um die Renovierung des Doms zu finanzieren, wurden sie 2012 zur „Adoption“ freigegeben. Seinen Namen auf einen dieser Gargoyles gravieren lassen zu lassen hat allerdings seinen Preis: 100.000 Euro.
- Mit Gerüchten konfrontiert, er sei früher Anhänger des Stadtrivalen Inter Mailand gewesen, sagte AC-Präsident Berlusconi einmal: „Ich möchte klarstellen, dass ich niemals Inter-Fan war, weil man seine Religion nicht ändern kann.
Eines ist sicher: Langweilig wird euch auf einer Städtereise nach Mailand nicht. Das garantieren zahlreiche Sehenswürdigkeiten, von denen wir hier nur einen kleinen Teil darstellen konnten, die Mode, die leidenschaftlichen Einwohner und das sehenswerte Umland. Wie auch immer ihr euren Trip nach Mailand gestaltet – BlaBlaCar wünscht euch dabei viel Spaß!